François Burland
memento mori

14. Oktober - 11. November 2023
Vernissage: Freitag 13. Oktober, 17 - 21h

 

 

Wir freuen uns, bereits zum vierten Mal bei DuflonRacz Arbeiten des Westschweizer Künstlers François Burland zu zeigen. Seit über 30 Jahren spielen die Arbeiten von François Burland (*1958) eigenwillig mit unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen und geheimnisvollen Bildwelten. Er bekräftigt damit keine bestimmte Ideologie, sondern lässt verschiedene Ikonografien (die teilweise seine Begegnung mit Bildern in der Kindheit geprägt haben) mit Humor, Nostalgie und Erfindungsreichtum im neuen Kleid erscheinen.  Es vermischen sich  Mythologie und Politik, Heimatkultur und Superhelden. Seine Arbeiten auf Papier und Stoff, sowie aus gebrauchten Materialien gebastelte Objekte, funktionieren formal und inhaltlich nach dem Prinzip der Collage. Besonders bekannt wurde der Künstler für seine mit Referenzen zu Gegenwart, Politik und Popkultur aufgeladenen Interpretationen des traditionellen «Poya» Motivs von ländlichen Alpaufzügen aus der Region Gruyère. In der aktuellen Ausstellung entstammen die Bildwelten einerseits Barocken Darstellungen von gedeckten Tischen («Le poulet c’est le poulet») und verweisen andererseits auf eine Ikonografie der christlichen Mystik. Letztere Motive auf wiederverwendeten alten Stoffen reduzieren seine bekannteren dichten, wilden Bildkonstellationen auf einzelne, prägnante aber nicht weniger surreale Momente. Verschiedene mystische Traditionen und hybride Wesen thematisieren die Vergänglichkeit des Seins.

François Burland (*1958) lebt und arbeitet in Mont-Pèlerin (VD). 1958 in Lausanne geboren, begann er zunächst eine Ausbildung zum Fotolithografen. 1976 fing er im Atelier des Malers Jean-Claude Staehli an zu zeichnen. Bei einer Ausstellung des Künstlers in der Galerie Rivolta in Lausanne 1984 wurde Michel Thévoz, ehemaliger Konservator der Collection de l‘Art Brut, auf Burland aufmerksam und förderte sein Werk unter dem von ihm geprägten Begriff der «neuve invention». Burland’s Werk wurde entsprechend in dieser der Art Brut und Outsider Art verwandten Kategorie verhandelt und ausgestellt, was dem Künstler auch zu einem bedeutenden Beziehungsnetz in der Schweiz und im Ausland verhalf. Ausstellungen folgten unter anderem im Musée d' Art Moderne et d' Art Contemporain in Liège, in der Judy A. Saslow Gallery Chicago, im Kunsthaus Centre PasqArt Bienne, im Art Magazin Zürich, im Irish Museum of Modern Art Dublin, in der Collection de l' Art Brut Lausanne und in der Fundación La Caixa in Madrid. Seit 2011 führt Burland auch partizipative Kunstprojekte mit jungen minderjährigen Migranten durch, um sie bei der Integration in der Arbeitswelt zu unterstützen.

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