François Burland – Fat Boy

François Burland (*1958) lebt und arbeitet in Mont-Pèlerin (VD). Seine Arbeiten nutzen eine Vielzahl unterschiedlicher Ausdrucksformen; besonders bekannt sind seine individualisierten Poyas auf Packpapier oder von Frauen in Algerien kunstvoll gestickt. Immer wieder erscheinen dabei Motive aus der Werbe- und Medienwelt des 20sten Jahrhunderts, die teilweise auf Kindheitserinnerungen zurückgehen: Konsumgüter, Superhelden, die Symbole der Sowjetunion und die Rhetorik des kalten Krieges tauchen auch inmitten der Kühe und Alpenlandschaften der Poyas auf. Das Projekt ATOMIK MAGIK CIRCUS greift diese Ideologien und die dazugehörige Ikonographie direkt auf - innovativ, mit viel Humor und auch einem Tropfen Nostalgie. In der aktuellen Ausstellung zeigen wir einerseits zwei Arbeiten, die sich im weiterer Sinne mit den ikonischen Bildern der beiden Weltkriege auseinandersetzen: Die Serie von Collagen Paysages de guerre. sowie als Herzstück der Ausstellung Fat Boy, ein leicht vergrösserter Nachbau von ‚Fat Man’, der Atombombe die Nagasaki zerstörte. In der klaustrophobischen Enge des Ausstellungsraums erscheint das Modell sowohl faszinierend als auch bedrohlich. Einen Kontrapunkt bieten die ironischen Holzschnitte, die zum Denken aber auch gerade durch ihre historisch erscheinende Text- und Bildsprache auch zum Lachen anregen.