Die Zeichnungen von Christine Boillat beschäftigen sich auf intime Weise mit universellen Themen wie Erinnerung, Trauma, Träume, Rituale, Zeremonien und ihrer Beziehung zum Bild. Die Technik und die Körperlichkeit des Entstehungsprozesses sind der Künstlerin wichtig, so arbeitet sie unter anderem gerne mit Kohle da es ihr erlaubt von Hand direkt aufs Papier aufzutragen. Ihre Installationen und dichten, grossformatigen Kohlezeichnungen spielen mit einer persönlichen Ikonografie, so entdeckt man immer wieder überreife Früchte, Fliegen oder tote Vögel. Oft in geheimnisvollen Wäldern angesiedelt, finden sich Elemente aus der Kindheit wie Spielzeug oder Zirkuszelte in der verfallenden Natur. Die verschiedenen Lichtquellen im Bild, wie Glühbirnen oder Festbeleuchtung, die in dunklen Wäldern hängen, geben den Bildern Tiefe und enthüllen oft Szenen von Unfällen oder Zerstörung.
Christine Boillat, geboren 1978 in Lausanne, lebt und arbeitet in Genf. Sie schloss ihren Master an der Haute Ecole d'Art et Design (HEAD) in Genf 2005 mit félicitations der Jury ab. Seither erhielt sie neben diversen Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland auch mehrere Preise, darunter der Bourse du Fonds Cantonal d'art contemporain (FCAC) Preis 2006.
Prix de Dessin de l'Institut National Genevois 2015
Für die Arbeit Silent Circus, die für die gleichnamige Ausstellung in der Galerie DuflonRacz (October/November 2014) entstand, wurde Christine Boillat im April 2015 mit dem Prix de Dessin de l'Institut National Genevois ausgezeichnet.