Der Maler und Zeichner Franz Roth ist ein genauer Beobachter und fulminanter Geschichtenerzähler, der die Realität stets mit einem Blick auf die äussere, wie die innere, mystische Welt betrachtet. In seinen Werken widerspiegeln sich Themen wie der Kreislauf des Lebens oder die symbolträchtigen Beziehungen zwischen Mensch und Tier.
Die Ausstellung bei DuflonRacz vereint neuere Arbeiten in Öl und Eitempera, die um den Themenzyklus Himmel und Hölle kreisen. Szenen von ausgelassen feiernden Menschen und scheinbar paradiesischen Zuständen vermischen sich mit Momenten von Sünde, Streit und Sühne. Dabei entwickelt der Künstler seinen eigenen Zugang, der keiner bestimmten religiösen Ikonographie verpflichtet ist sondern den Zustand des Menschseins an sich zu beschreiben versucht. Zwei hier ebenfalls gezeigte Arbeiten von 1980 zeigen die Beständigkeit dieser Themen in Roth’s Schaffen, wobei sich der Künstler gleichzeitig stilistisch und kompositorisch in eine ganz andere Richtung entwickelt hat. Noch immer ist der prägende Einfluss der Volkskunst Mexikos sichtbar, jedoch sind seine Wurzeln in der europäischen Malerei inzwischen viel breiter gefächert: er bezieht sich nicht nur auf Bosch oder Ikonenmalerei, sondern auch auf Da Vinci, Barocke Historienmalerei und auch erzählerischen Strategien aus der Moderne, wie sie zum Beispiel bei Marc Chagall oder den Surrealisten zu finden sind.